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Haus in Winterlandschaft © Pixabay / Alain AudetUnser Jahresrückblick rund um die Sanierung 2023 © Pixabay / Alain Audet
Haus in Winterlandschaft © Pixabay / Alain AudetUnser Jahresrückblick rund um die Sanierung 2023 © Pixabay / Alain Audet
Energiekrise, GEG und BEG-Förderung bestimmen die Agenda

Das war 2023 - unser Jahresrückblick rund um die Sanierung

Das zweite Jahr der Energiekrise - es war ein teures Jahr für alle! Niemals war der Strompreis für private Haushalte höher als 2023 und die Aussichten für 2024 stehen nicht gerade auf Entlastung. Das Thema führt deshalb auch das Sorgenbarometer vieler Haushalte an: Rund zwei Drittel der Deutschen machen sich aktuell wegen steigender Energiepreise Sorgen. Die hohen Preise für Energie schlagen sich auch indirekt nieder. Sie tragen unter anderem zu den Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Bauprodukten bei.

Aber es gibt auch Hoffnung: Erneuerbare Energien lieferten 2023 erstmals mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms, besonders hoch war der Anteil erneuerbaren Stroms im Mai, Juli, Oktober und November. Der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien hat damit die schlimmsten Kostensteigerungen verhindert, doch bis stabile Preise Normalität werden, ist noch einiges zu tun beim Ausstieg aus fossilen Energien. Denn aktuell sind die Strompreise noch an die Preise für fossile Brennstoffe (vor allem Gas) gekoppelt, so dass sich jeder Preisanstieg bei fossilen Brennstoffen auf die Strompreise auswirkt. Darüber hinaus verlangen Netzausbau, Energiespeicherung und Flexibilisierung schnelle und nachhaltige politische Entscheidungen.

Die (Medien)Schlacht um das Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Krisen-Erschöpfung, Wut und Frust entladen sich ab März 2023 in einer großen Medien- und Informationsschlacht rund um das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) - umgangssprachlich nur noch Heizungsgesetz genannt. Befeuert von verdrehten Fakten, kursierenden Horror-Kostenrechnungen und einem emotionalisierten Abschied von Gas- und Ölheizungen kommt es zu einem regelrechten Feldzug gegen die Wärmepumpe. Gleichzeitig verzögern handwerkliche Fehler im parlamentarischen Prozess die Verabschiedung der Gesetzesnovelle. Erst Ende September sind alle parlamentarischen Hürden genommen, das GEG 2024 tritt am 1. Januar 2024 in Kraft.

Zuvor kommt es noch zu einem beispiellosen Run auf Gasheizungen und zu monatelangen Lieferfristen. Diese können Eigentümer künftig noch teuer zu stehen kommen, denn wird die neue Gasheizung erst 2024 eingebaut, muss sie ab 2029 schrittweise mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Das gleiche mediale Schicksal wie das GEG erleidet die geplante EU-Gebäuderichtlinie - von Zwangssanierung bis Zwangsenteignung reichen die Schreckensszenarien, die an die Wand gemalt werden. Viele Altbau-Eigentümer sind verunsichert und überfordert. Anfang Dezember hat sich das EU-Parlament nun auf einen Kompromiss verständigt, mit maximalen Freiheiten für die Mitgliedsländer. Der Kampf gegen den (zu) hohen Energieverbrauch im Gebäudebereich und die damit verbundene hohe Kostenbelastung für Eigentümer und Mieter gleichermaßen kommt damit kaum voran.

Der Kampf ums Geld: BEG-Förderung
Genauso zäh wie die Verabschiedung der GEG-Novelle verliefen die Diskussionen um die BEG-Förderung ab 2024, die die neuen gesetzlichen Anforderungen flankieren soll. Während die grobe Förderstruktur schon Mitte April veröffentlicht wird, lassen die Details der geplanten Förderung bis Herbst 2023 auf sich warten. Trauriger Tiefpunkt ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum zweiten Nachtragshaushaltsgesetz Mitte November - seitdem klafft ein riesiges Finanzloch im Klima- und Transformationsfonds (KTF), aus dem die Mittel für viele Förderprogramme kommen. Die Folge: Förder- und Antragsstopps bei BAFA und KfW, ausgeschöpfte Fördermittel und zurückgenommene Versprechen bei der Förderung 2024 - einmal mehr zieht ausgerecht das Thema Energieeffizienz den Kürzeren. Immerhin liegt zum Jahresende eine aktualisierte Förderrichtlinie für BEG EM vor.

Bilanz eines schwierigen Jahres und zermürbender Diskussionen: Viele Haushalte machen sich große Sorgen um die Strom- und Gaspreise. Gleichzeitig sind die Sanierungszahlen und Absatzzahlen für Wärmepumpen eingebrochen.

Sorgen- aber auch hoffnungsvoller Blick auf 2024
2023 war eine große Herausforderung - für Eigentümer, Energieberater und die Sanierungsbranche gleichermaßen. Auch die Vorzeichen für 2024 sehen nicht nach dem großen Befreiungsschlag für die gedämpfte Stimmung aus. Die Krise im Nahen Osten lässt weitere Preissteigerungen bei Energie und vielen Materialien sowie Probleme in den Lieferketten befürchten.

Hoffnung macht indes der schnelle Ausbau der Erneuerbaren, vor allem auf den privaten Dächern. Zusammen mit einfachen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz haben Eigentümer die Höhe ihrer Strom- und Heizkosten größtenteils selbst in der Hand und müssen nicht ohnmächtig auf politische Entscheidungen warten. Denn diese sind aktuell nicht gerade vertrauensfördernd, dabei bräuchte es genau das dringend: Verlässlichkeit und Zuversicht, dass die Energiewende gelingen kann. Und eine ehrliche Kommunikation auf dem Weg dahin, damit private Eigentümer zukunftsweisende Entscheidungen treffen können und nicht in die nächste Kostenfalle tappen.

 

 


Mit freundlicher Genehmigung von Energie-Fachberater.de
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